… wichtigste Nachrichtendienst für Frühwarnungen zu Pandemien wurde Mitte 2019 abgeschaltet
Das „Global Public Health Intelligence Network“ (GPHIN) ist ein sehr erfolgreiches Frühwarnsystem für Pandemien mit Sitz in Kanada, das Daten aus der ganzen Welt analysiert durch Computer-Algorithmen und medizinische Experten. Die WHO lobte die Organisation als „die Grundlage“ des globalen Pandemie-Frühwarnsystems.
Eine Untersuchung von The Globe and Mail ergab, dass das GPHIN ausgerechnet im Mai 2019 ohne vernünftigen Grund im Prinzip abgeschaltet wurde, also wenige Monate vor dem Auftreten von COVID-19 im chinesischen Wuhan. Das GPHIN hätte äußerst wertvolle Informationen beschaffen können, um Rückschlüsse zu erleichtern auf den Ursprung der Krankheit und die Reaktion der Chinesen.
Die Performance des GPHIN bei der Früherkennung von H1N1, MERS und Ebola wurde in der Vergangenheit gelobt und so konnte Ländern auf der ganzen Welt geholfen werden bei der Vorbereitung. Der Begriff „Intelligence“ im Namen vom GPHIN ist keine Übertreibung: Russland beschuldigte Kanada einst der Spionage, nachdem GPHIN-Analysten festgestellt hatten, dass eine Reihe seltsamer Krankheiten in Tschetschenien das Ergebnis einer Chemikalienfreisetzung waren, die der Kreml zu verschweigen versuchte.
Beeindruckt von den Data-Mining-Fähigkeiten von GPHIN bot Google 2008 an, es der kanadischen Bundesregierung abzukaufen. Aber im Mai 2019, weniger als sieben Monate vor COVID-19, wurde Kanadas erfolgreiches Pandemie-Warnsystem plötzlich still.
Angeblich aus Kostengründen und bürokratischen Veränderungen wurden den Analysten von GPHIN andere Aufgaben zugewiesen.