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Neue Corona-Beschlüsse:

Politische Notlage von irrationaler Tragweite

Beim Bund-Länder-Treffen zu Corona wurden skandalöse Entscheidungen gefällt: Das Prinzip der Gleichbehandlung wird weiter mit Füßen getreten und der aussagelose „Inzidenz-Wert“ bleibt Kriterium für Grundrechts-Entzüge. Während Nachbarländer „öffnen“, verliert sich die deutsche Politik in autoritären Regeln. Losgelöst von Fakten soll die „Notlage von nationaler Tragweite“ verlängert werden. Angemessene Reaktionen auf diese Pläne gibt es nicht – und kein Beteiligter schert aus.

Die Bund-Länder-Konferenz zur Corona-Politik hat am Dienstag weitreichende Beschlüsse gefasst – unter anderem wurde der Grundsatz der Gleichbehandlung weiter mit Füßen getreten: Ab Herbst sollen „Ungeimpfte“ nicht nur zum dauernden Testen gezwungen werden, sondern sie müssen diese indirekten Zwangstests dann auch selber bezahlen. Dieses Verfahren wird Millionen von Bürgern in ihren Rechten auf Gleichbehandlung verletzen, zusätzlich zu der giftigen Diffamierung von medialer und offizieller Seite. Aber dass diese Schikanen einen indirekten Zwang zum Impfen darstellen, wird von den Verantwortlichen und den ihnen gewogenen Journalisten weiterhin stur abgestritten. Außerdem wurde beschlossen, dass der weitgehend aussagelose „Inzidenz-Wert“ ein Kriterium unter anderen beim Auslösen von Grundrechtseinschränkungen bleiben soll. Nicht zuletzt soll – losgelöst von sinnvollen Kriterien und wissenschaftlichen Evidenzen – die „pandemische Lage von nationaler Tragweite“ erneut verlängert werden. Weitere Beschlüsse der verfassungsrechtlich fragwürdigen Bund-Länder-Runde finden sich etwa in diesem Artikel.

Diese Beschlüsse sind ein Skandal. Ebenso ist es beunruhigend, dass auf diesen Skandal keine angemessen scharfen (für Normalbürger auch wahrnehmbaren) Reaktionen folgen, etwa aus der „Opposition“, den Medien, von Juristen, Kirchen, Künstlern oder Gewerkschaften. Auch wenn dieses Wegducken zentraler gesellschaftlicher Gruppen aus den letzten Monaten bereits bekannt ist: Dieser gesellschaftlich unverantwortliche Akt des Schweigens (oder gar des Befeuerns) ist immer wieder verstörend. Je länger der unhaltbare „Corona-Zustand“ andauert, desto weniger lässt sich dieses (im besten Fall passive) Verhalten weiter Teile der „Zivilgesellschaft“ rechtfertigen.

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Aufgeschnappt

“Bild” und die Corona-Politik … „Früher mussten die Leute zwischen den Zeilen lesen. Heute müssen Journalisten lernen, zwischen den Zeilen zu schreiben.”

Das ist der feine Unterschied zwischen Diktaturen von Stalin über Hitler, Mao bis Ulbricht et altera und der Mainstream-Diktatur der Political-Correctness-Zensur von heute. Ein Freund schickte gerade den Link zu einem Kommentar und merkte dazu an: „Müssen Springer-Journalisten jetzt nicht mehr zwischen den Zeilen schreiben?“ Offensichtlich nicht. Es handelt sich nämlich um einen Kommentar von Filipp Piatov in der „Bild“-Zeitung vom 5. August 2021, und die Frage ist eine rhetorische Frage. Denn „zwischen“ den Zeilen ist in ihm kein bisschen geschrieben, sondern jede Zeile liefert Klartext, wie es journalistisch zu sein hat.

„Diese Corona-Politik ist falsch und hat mit der Realität nichts mehr zu tun“

Überschrieben ist der Kommentar mit „Diese Corona-Politik ist falsch – Die Corona-Politik der Bundesregierung hat mit der Realität nichts mehr zu tun.“ Im Text darunter ist zu lesen: „Seit anderthalb Jahren erzählt uns die Regierung, dass ihre Maßnahmen wirken und Lockerungen gefährlich sind. Beides ist falsch.“ Abschließend schreibt Filipp Piatov, nahezu alles, „womit uns die Regierung Angst macht“, sei von der Realität komplett widerlegt. Dass sie einfach so weitermache, schade Deutschland. Sein ganzer, aber sehr kurzer Kommentar finden Sie am Ende des Artikels.

Die meisten Aktien am Springer-Medienkonzern hält der amerikanische Finanzinvestor KKR.

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Regierungs-PR

ersetzt Journalismus

„Ich glaube, dass wir mit einem Journalismus, der seinen Job gemacht hätte, der diese Rolle der 4. Gewalt im Staat ernst genommen hätte, diese Pandemie ganz anders erlebt hätten.“

Der Soziologe und Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Michael Meyen forscht und lehrt an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sein Forschungsschwerpunkt ist Journalismus und Medienorganisation. In dem Interview beschreibt und analysiert er den Journalismus in Deutschland und spricht über die Medienwirklichkeit, die Wirklichkeit erst schafft. Dieses Gespräch hilft die aktuelle Gesellschaftskrise zu verstehen. Nach den Worten von Michael Meyen ist sie vor allem auch ein Medien- und Wissenschaft-GAU. In seinem gerade erschienenen Buch „Die Propaganda Matrix“, plädiert Meyen für freie Medien, die nicht weniger als über unsere Zukunft entscheiden. „Es braucht einen vollkommen neuen Journalismus.“ Nun, Sie finden ihn z.B. hier auf dieser Plattform.

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