Pandora-Papieren fehlt, sind die Haupttäter und Komplizen

Von Werner RÜGEMER: Er ist deutscher Kommentator, Dozent und Schriftsteller. Er gilt als einer der führenden „intervenierenden Philosophen“.

In der umfangreichen Pandora-„Offenlegung“ fehlen nicht nur die wichtigsten Finanzoasen, Unternehmen und Banken, sondern auch die führenden Investoren von heute.

Mit einem Aufwand von vielen Millionen Dollar, Euro, Pesos usw. haben 600 Journalisten aus 148 Medien und 117 Ländern im Rahmen des Internationalen Konsortiums Investigativer Journalisten (ICIJ) über mehrere Monate die „Pandora Papers“ zusammengetragen: 2,94 Terabyte Daten mit 11,9 Millionen Dokumenten über Briefkastenfirmen in zahlreichen Finanzdossiers. Verdächtigt werden Steuerhinterziehung, Geldwäsche, Betrug, Korruption u.ä. bei 330 namentlich genannten Staats- und Regierungschefs, anderen Politikern, Sport- und Kulturprominenten sowie Tausenden von Geschäftsleuten und Milliardären.

Die Staatsoberhäupter und Politiker stammen fast ausschließlich aus Dutzenden kleinerer und abgelegener Länder wie Jordanien, Montenegro, Kenia, Kongo, Dominikanische Republik, Panama, Peru, Brasilien, Argentinien, Honduras, Kolumbien, Pakistan, Philippinen, Indonesien und Katar. Prominente westliche Politiker sind die großen Ausnahmen, und die meisten sind nicht mehr im Amt: der ehemalige britische Premierminister Tony Blair, der ehemalige italienische Regierungschef Silvio Berlusconi, der ehemalige stellvertretende israelische Premierminister Haim Ramon, der ehemalige Bürgermeister von Jerusalem, Nir Barkat, der ehemalige EU-Kommissar John Dalli.

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