Gambia verweigert Rücknahme von Migranten aus Deutschland

Der Präsident von Gambia weigert sich, Bürger seines Landes, deren Asylbescheid in Deutschland abgelehnt wurde, zurückzunehmen. Der Grund: Sie seien nicht mehr integrierbar.

Päsident Adama Barrow verweigert die Rücknahme ausreisepflichtiger Gambier aus Deutschland. Angeblich würden sich diese in ihrer alten Heimat nicht mehr zurechtfinden, argumentiert Barrow seinen Entscheid gegenüber EU-Behörden.

Obwohl Gambia rein rechtlich verpflichtet ist, der Rücknahme seiner Bürger nachzukommen, hatte der Präsident bereits im August die Abschiebeflüge aus Deutschland und anderen EU-Ländern verhindert, indem er ihnen die Landeerlaubnis nicht erteilte.

Der Grund für sein Handeln ist nicht zuletzt die im Dezember stattfindende Präsidentschaftswahl in dem afrikanischen Land. Es wäre taktisch unklug für ihn, während des Wahlkampfes die Abschiebeflüge aus Europa landen zu lassen. Denn die im Ausland verstreut lebenden Gambier schicken einen Teil der Sozialhilfegelder und Löhne, die sie erwirtschaften, in ihr Heimatland zurück. Dies macht etwas mehr als 21 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus und ist einer der Gründe, warum Rückkehrer nicht gerne gesehen werden.

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