Evergrande-Aktienhandel ausgesetzt
Der Hongkonger Index brach am Montag so stark wie seit zwei Wochen nicht mehr ein. Grund ist die drohende Zahlungsunfähigkeit des chinesischen Immobiliengiganten Evergrande. Der Handel mit den Aktien wurde erstmals ausgesetzt, da ein nicht verschiebbarer Schuldentest für den Konzern ansteht.
Die chinesische Regierung griff – wie Experten erwartet hatten – bislang nicht ein, um den Immobiliengiganten Evergrande vor einer Zahlungsunfähigkeit zu retten. Stattdessen forderte Peking nun die lokalen Führungen auf, sich auf den Bankrott von Evergrande vorzubereiten.
Mehr als einer Million Chinesen droht der finanzielle Bankrott. Es geht um 1,4 Millionen Privatpersonen, die für nicht fertiggestellte Eigentumswohnungen Vorkasse geleistet haben, und Firmen, die für Evergrande tätig gewesen sind, wie auch Anleihegläubiger.
In China kam es zu Demonstrationen, die von der Polizei aufgelöst wurden. Die Schulden von Evergrande belaufen sich auf rund 300 Milliarden US-Dollar (258 Milliarden Euro).
Die Auswirkungen auf die internationalen Märkte sind nicht absehbar. Der Konzern unterhält auch Geschäftsverbindungen mit Deutschland. Der Bankrott des Konzerns könnte dem chinesischen Immobilienboom ein Ende bereiten und sich zu einer neuen Finanzkrise über das Gebiet der Chinesischen Volksrepublik hinaus entwickeln.
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