Droht dem BER im Januar die Schließung?

Neue Pannen und Schulden in Milliardenhöhe plagen den Problemflughafen.

Um eine Insolvenz abzuwenden, benötigt die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg offenbar dringend eine nächste Finanzspritze von ihren Eigentümern, den Ländern Berlin, Brandenburg und dem Bund. Aletta von Massenbach, die seit Anfang Oktober neue Chefin der Flughafengesellschaft ist, sagte in einem Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“: „Wir brauchen schnell Geld, wir brauchen Cash.“ Nach Angaben der Flughafenchefin reicht die Liquidität des Unternehmens lediglich noch „bis zum ersten Quartal 2022“.

Der noch geschäftsführende Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat von der Flughafengesellschaft einen weiteren Bericht angefordert, nachdem er mit den bisher gelieferten Informationen offenbar nicht zufrieden war: „Leider habe ich nur eine oberflächliche, vierseitige Stellungnahme ohne Details erhalten, die ich so nicht annehmen werde.“

Bereits im März haben die drei Eigentümer angekündigt, der Flughafengesellschaft bis 2026 nochmals mit rund
2,4 Milliarden Euro unter die Arme zu greifen. Davon sollen über 495 Millionen Euro Corona-Hilfen in Zuschüsse umgewandelt werden. Rund 800 Millionen Euro der Eigner sind als Liquiditätshilfe vorgesehen, 1,1 Milliarden Euro zur Teilentschuldung der Flughafengesellschaft.

Zugesichert haben der Bund, Berlin und Brandenburg diese Finanzspritzen im Frühjahr in Form einer Patronatserklärung. Trotz dieser Zusage ist aus mehreren Gründen zweifelhaft, ob der BER langfristig wirtschaftlich überleben kann. Er benötigt nämlich nicht nur Geld zur Schuldentilgung und zur Sicherung der Liquidität, sondern auch zur Modernisierung und Erweiterung.

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