Das Beispiel Genomsequenzierung
In Deutschland soll eine exemplarische Datenbank entstehen, die auf eine stärker personalisierte Versorgung in der Onkologie zielt – und gleichzeitig die Forschung voranbringt.
Mit dem Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG), das im Juli 2021 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde, hat die Bundesregierung den Weg zu Modellvorhaben im Bereich Genomsequenzierung geebnet. Vorarbeit leistet die vom Bundesgesundheitsministerium initiierte, deutsche Genom-Initiative genomDE. Sie zielt darauf ab, genomische und phänotypische Daten aus der realen Krebsversorgung zu verknüpfen und analysierbar zu machen. Davon profitieren einerseits die Patienten, die wann immer möglich eine qualitätsgesicherte, aktuellen Standards entsprechende, genetisch personalisierte Versorgung erhalten sollen. Gleichzeitig entsteht ein wertvoller Forschungsdatensatz zum Zusammenhang zwischen Genomik und Therapieeffekten, der die onkologische Therapieentwicklung große Schritte voranbringen kann.
Das Projekt ist aktuell „work in progress“: Prof. Dr. Thomas Berlage vom Fraunhofer für Angewandte Informationstechnologie FIT gab einen Überblick. Hintergrund sei, dass die klinische Relevanz von personalisierten Therapien, die auf Gesamtgenomsequenzierung beruhen, nur anhand großer Patientenkohorten sinnvoll beurteilt werden könne. Entsprechend seien Dateninfrastrukturen nötig, die es Krankenhäusern, onkologischen Praxen, Labors und den Patienten selbst ermöglichten, Daten zu teilen und für bioinformatische Auswertungen zur Verfügung zu stellen.
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