Anwaltskosten doppelt so hoch wie Entschädigungskosten für Opfer sexueller Gewalt

Binnen drei Jahren zahlte die katholische Kirche vom Erzbistum Köln Anwälten, Gutachtern und Kommunikationsberatern 2,8 Millionen Euro. Die Opfer sexuellen Missbrauchs erhielten seit 2010 nur 1,5 Millionen Euro. Die Kirche betont, die Ausgaben seien aus einem Sonderfonds gezahlt worden.

Seit Bekanntwerden des Missbrauchsskandals kämpft das Erzbistum Köln gegen einen Glaubwürdigkeitsverlust. Diesen Kampf ließ sich das Erzbistum Millionen kosten. Die Betroffenenorganisation “Eckiger Tisch“, welche sich für die Missbrauchsopfer der katholischen Kirche einsetzt, bezeichnete die hohen Ausgaben der Kirche für Anwälte, Gutachter und PR als “erbärmlich und unverfrorenen”. Die Opfer hätten hingegen nur 1,5 Millionen Euro in zehn Jahren erhalten.

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Der umstrittene Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki befindet sich in einer mehrmonatigen Auszeit. Woelki hatte angewiesen, dass das Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl mit der Begründung methodischer Mängel unter Verschluss gehalten werden sollte. Kostenpunkt: 757.000 Euro. Er ließ daraufhin ein zweites Gutachten für 516.200 Euro erstellen. Dieses wurde auch veröffentlicht.

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