Zentrum eines mafiösen Leiharbeiter-Lohndumping-Systems in der Fleischindustrie

Deutschlands Fleischwirtschaft verfolgte eine sehr erfolgreiche Lohndumping-Strategie. Ein fast mafiöses System der Arbeitsvermittlung basierte auf billigen Arbeiskräften aus Osteuropa. Leiharbeiter, Zeitarbeiter, Wanderarbeiter wurden gegen Gewinn an die Fleischindustrie vermittelt. Am Lohndumping-System verdienten sich die Konzerne und die „Arbeitsvermittler“ eine goldene Nase auf Kosten der Arbeiter.

Der Lohndumping-Skandal fliegt auf, als es im Sommer 2020 in mehreren Fleischfabriken zu massiven Covid-19-Ausbrüchen kam. Unter anderem in einem Fleischverpackungsbetrieb im deutschen Nordrhein-Westfalen. Mehr als 1.500 Arbeiter von 7.000 Mitarbeitern werden positiv getestet, was zu Sperrungen der nahegelegenen Kreise Gütersloh und Warendorf und viel schlechter Werbung für den Eigentümer des Werks, die Tönnies-Gruppe, führt. Tönnies ist ein Gigant in der deutschen Fleischindustrie. Und plötzlich rückt auch das Thema Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie erneut ins Rampenlicht.

weiterlesen